Ein langes Update :
Oh, mein Gott!! Wir haben solange nix von uns hören lassen. Dabei haben wir wieder soviel erlebt.
Das Letzte Update erzählt vom Gorm’s Unfall. Das ist gefühlte Lichtjahre her.
ERSTENS: Gorm‘s Finger ist schon lange verheilt. Dafür sind wir nach der OP in Papeete/Tahiti nach Hause geflogen. Wir konnten ja sowieso nicht segeln. So haben wir von Mai bis September Familie und Heimat besucht.
ZWEITENS: Nix ist umsonst. Ich muss sehr dankbar sein, das wir Im Mai nach Hause geflogen sind. So konnte ich meine Mutter liebevoll begleiten. Sie ist 94 Jahre alt geworden. Sie hatte ein erfülltes und glückliches Leben. Unerwartet hat sie ihre letzte Reise angetreten. (14.8.2024)Ich bin sehr dankbar, das ich sie die letzten Wochen begleiten durfte. Es war traurig, intensiv, erfüllend und mit ganz viel Liebe hat sie dann losgelassen. Sie wollte noch nicht gehen, doch ihr Körper wollte nicht mehr.Sie war sehr zufrieden und glücklich in ihrem Pflegeheim. DANA Plön. Danke an alle , die uns beigestanden haben.
DRITTENS: Ende September ging es zurück zur Nica. Wohlbehütet von Babsie und Helmut, die sich intensiv um Nica gekümmert haben. Es waren ja ein paar lange Wochen, die wir wegblieben. Länger als gedacht.
Sogar unser neues Crewmitglied ist vor uns angereist und hat die beiden dann abgelöst.
Tim ist eingezogen und hat Nica auf Vordermann gebracht. Sie strahlte uns sauber und in bester Verfassung an.
VIERTENS: So konnten wir nach ein paar Abenden des Abschieds in Papeete und der Unterwasserreinigung durch einen Taucher endlich mal wieder segeln gehen. Wir waren hin und hergerissen von weiterziehen gen Tonga und Neuseeland oder „einfach“zurück in den Pazifik. Noch eine Saison verweilen. Verweilen auf den Inseln, die wir ab den Gambiers ungewollt alle verpasst haben. Gambiers Islands, all die Inseln French Polynesiens und die wunderbaren Toamotus.
Die Entscheidung fiel auf Weiterreisen, denn das Zurück kam uns dann irgendwie anstrengend vor. Unsere Kräfte und Energie, die wir in unsere Weltumsegelung einbringen werden weniger. Zuviel Baustellen auf dem Weg.
Panama: Baustamm gerammt/4 Wochen Pause um Schäden in einer grotten schlechten Werft zu reparieren. Weitere Schäden am Rumpf beim unprofessionellen Rein und Raus vom Wasser. Verbunden mit viel Ärger.
Die tolle Crew musste leider abreisen, da der Urlaub zu Ende war.
Maren reist an. Crew completed mit Gorm als Skipper, Sergio als Co-Skipper (später ein Geschenk des Himmels, da er Nica von den Gambiers nach Papeete Skipper.) Lisa und Maren als Crew.
Die World-ARC-Flotte fährt weiter. Ohne uns.
Trip Panama-Gambiers: Gorm bekommt die Finger in die Winsch und muss ausgeflogen werden. Dank Starlink kann das alles online organisiert werden.
Sergio übernimmt. Unsere Saison im Pazifik nimmt somit ein jähes Ende.
Miguel ergänzt die Crew.
Trip Gambiers-Papeete: Gambiers: Verlust eines Propellers . Eingfach weg. Gorm auch weg. Wir haben ja ein Segelboot und segeln nach Papeete.
Miguel, Lisa, ich und Sergio als Skipper. Perfekt! Ein großes Dankeschön an alle. Denn eigentlich wollten Gorm und ich von den Gambiers alleine weiter segeln. Alle bleiben an Bord und unterstützen uns.
Trip Papeete-Tonga: Schöne Tour, aber …Unterschiedlichste andere Probleme (Propeller, Leckagen, Großsegel) lassen uns nicht zur Ruhe kommen. Spaß sieht anders aus.
Tonga: Toller Ankerplatz. Eigentlich wollen wir in die Hapai-Group weiter und uns eine schöne Zeit machen. Leider geht das nicht. Wieder ist der neue mitgebrachte Propeller locker. Tim und ich reparieren ihn und sichern alles mit extra viel Kleber. Gorm doktert seit Tahiti mit einer offenen Wunde und Antibiotischer Salbe herum.
Da ein Sturmtief angesaust kommt brechen wir spontan Richtung Neuseeland auf, um dem zu entkommen. Lieber ein schwieriges Wetterfenster als ein Sturm am unpassenden Ankerplatz. Ohne Ausweichmöglichkeit.
Wir kehren am selben Tag noch um, weil wir viel Wasser im Schiff haben und chaotischer Seegang, das Schiff und uns außergewöhnlich belasten. Das muss nicht sein. Ich bin unpässlich und sehr dankbar, das dieser Kelch an mir vorübergeht.
Alternativ erleben wir den Sturm mit 40Knoten und Spitzen bis zu 52 Knoten am alten Ankerplatz. Die 20 Ankerlieger vor Ort und connecten sich vorbildlich. Jeder hilft jedem. Was für ein Erlebnis. Samt treibende Schiffe durchs Ankerfeld. Verlustige Anker und beinahe-Kollosionen.
Geschafft!! Drei anstrengende Tage.
Trip Tonga-Neuseeland: Gorm, Tim und Roger Hill starten in der folgenden Woche zu einem neuem Versuch. Wieder rauhe Wetterkonditionen. Nach 5 Tagen kommen sie aber wohlbehalten in Opua/Neuseeland an.
Ich bin ehrlich. Ich bin geflogen. ich habe nach 24 Tagen Pazifik und immer großen Wellen genug von den Abenteuern auf dem Wasser. ;o) ich lasse es mir in Auckland gut gehen und schaue mir die Art-Galerie vor Ort an. Gorm und Crew nehme ich dann fröhlich in Opua in Empfang.
Erholung und Aufklaren des Schiffes stehen an. Und immer grüßt das Murmeltier. Die Arbeit auf dem Schiff hört nie auf. Der Propeller ist immer noch lose. Nica muss wieder an Land, aber in NZ sind alle Werftbetriebe ausgebucht.
Zur Zeit sind wir etwas demoralisiert. Viel Arbeit, viele Überraschungen, anstrengende Überfahrten, viele Schäden, die nachfolgende Arbeiten erfordern. Immer wieder ausgestoppt. Ständig Pläne ändern.
Sorry, das hatten wir uns anders vorgestellt. Unsere erste Seefahrt (2018-2020)war viel erfreulicher. Schöner, entspannter, mehr von Erlebnissen an Land geprägt und nicht von Ereignissen und Schäden auf dem Wasser. Das ist nicht das Abenteuer was wir suchen.
In Neuseeland haben wir Zeit alles Revue passieren zu lassen. In vielen Gesprächen schauen Gorm und ich zurück und in die Zukunft. Alles darf leichter sein.
Was wollen wir? Welche Erwartungen wollen wir erfüllen? Was können wir ändern, um unsere Erwartungen und Wünsche zu erfüllen? Wie wichtig ist es die Welt vollständig zu umrunden?
Was wollen wir gemeinsam erleben?
Am Ende kommt raus, das wir uns schon immer flexibel auf neue Konstellationen eingelassen haben.
Unser Ergebnis ist, das wir Nica nach Hause holen. Alle Baustellen können wunderbar in der Werft abgearbeitet werden. Wir sind ja nicht auf der Vendeé Globe.;o)) Wir müssen nicht alles unterwegs reparieren. Und wir können nach Hause kommen. Wann und wie wir es wollen. Wir lieben Bünsdorf. Und wir lieben Flensburg.
Wir wählen den einfachen Weg und werden Nica auf einem Containerschiff nach England verschiffen. Eine Wiederholung von dem was wir auch mit der ersten Nica im Lockdown gemacht haben.
Unser neuer Plan. Back to the roots. 2026 wird eine neue Saison in der Ostsee starten. Ein Neustart zu weiteren Ufern. Mit unserer tollen Nica, die uns über 17000 Seemeilen über die großen Meere begleitet hat.
England-Frankreich-vorbei an Spanien-Biskaya/Kanaren-Atlantiküberquerung in die Karibik-St.Lucia-Tobago Cays-Union Island-St.Lucia-Teilnahme an der World ARC-Start mit 30 anderen Booten nach Kolumbien- San Blas Inseln- ein zweites Mal durch den Panamakanal, Panamacity länger als gewollt/Werftaufenthalt-Abschied von der World ARC Flotte, an Galapagos vorbei, kurzer Stopp Gambiers-islands, Papeete/Tahiti-Tonga-Neuseeland/Opua/Gulf Harbour. Im März/April Verschiffung zurück nach Europa. England, dann Deutschland/Kiel.
Bilder folgen. Ich habe wieder sehr viel dokumentiert. Es gibt schöne und nicht so schöne Erinnerungen. Nun muss ich erstmal Abendessen kochen. Hier gibt es wieder alles was das Herz begehrt. Meine Männer sind hungrig. Sie bereiten Nica für einen Aufenthalt an Land vor. Weihnachten gehts nach Hause. Im Januar bis März haben wir noch ein paar Wochen, um den Hauraki Golf, Coromandel und die Bay of Islands zu erkunden.
Mal sehen, ob das rein und raus aus dem Wasser alles klappt.
Herzliche Grüße nach Hause und bis ganz bald.