Puh, viel passiert in der Zwischenzeit. Da haben wir einiges zu berichten.
Am Montag dem 4.Juni sind wir endlich zur Überführung von den Kanalinseln, St.Peter Port auf Guernsey nach Lanzarote, unserem ersten Etappenziel, aufgebrochen.
Die Überführungscrew kam mit Verspätung an. In Hamburg waren Flüge ersatzlos gestrichen worden. Die geplante Abreise verschob sich von Samstag auf Sonntag. Dann war ein Paket mit weiterem Zubehör und Werkzeug noch auf dem Weg zu uns nicht pünktlich da. Somit sind wir mit zwei Tagen Verspätung dennoch am Montag mit einem Team von 5 Crewmitgliedern gestartet. Nica hat sich seefähig ins Zeug gelegt und wir konnten mit vollen Tanks und guten Windvorhersagen um 10h von St.Peter Port starten. Auf den Channel Islands gibt es bis zu 8m Tidenunterschiede, so das eine Abfahrt gut geplant sein will.Ich hatte für 8-10Tage für das leibliche Wohl eingekauft und alles verstaut. Somit konnte unser erster langer Segeltörn von geplanten 1500 Seemeilen losgehen.
Das Wetterfenster versprach Wind von hinten mit 10 bis 20 Knoten. Was das ganze spannend machte und für Überraschungen sorgte waren die teilweise hohen Wellen und Strom gegen an. Zwei Nächte waren rau und ungemütlich und erforderte die ganze Konzentration der Steuerleute. Wir wollten eigentlich von Anfang an in kurzer Hose segeln und Urlaubsfeeling genießen. Das blieb bei den Bedingungen jedoch aus. Wir hatten Spitzen von 25 bis 30 Knoten Wind und Nica bestand ihre zweite Materialprüfung mit Bravour. Ich hatte mir Gorm immer lächelnd am Steuer gewünscht. Das bekam ich jetzt. Nica erfüllt voll und ganz unsere Erwartungen. Der Traum von der Weltumsegelung kann losgehen.
Ab dem 5. Tag könnten dann die kurzen Hosen rausgeholt werden und die Nächte bekamen Sterne an den Himmel. Es gab kurze Flauten, die aber kaum Erwähnung finden sollten. Die Biskaya war überquert und das Kap Finisterre mit großem Abstand umrundet. Lanzarote wir kommen. Auch die Sonne kam mit dem heruntersegeln der Meilen. Herrlich.
Nica schenkte uns Geschwindigkeiten zwischen 8-15 Knoten. Mit Leichtigkeit nahm sie jeden Knoten Wind auf und legte sich ins Zeug. Kurze Spitzengeschwindigkeit waren sagenhafte 24 Knoten.
Wow! Aufregend! Schön! Unbeschreiblich! Wir haben alles richtig gemacht. Wir haben eine Langfahrt-Yacht unterm Hintern, die auch schnell segeln mag.
Nach 7 Tagen und 21 Stunden konnten wir den Logbucheintrag „Hafeneinfahrt Marina Lanzarote“ einloggen. Glücklich und heil angekommen. Die ganze Crew hat ihr Abendessen und das Einlaufbier genossen.
Erste Tat am nächsten Tag – Duschen und das Salz abwaschen. Aber, erst Nica, dann wir. Zwei Tage wurde dann noch aufgeklart, geschraubt und optimiert. Abschiedsbierchen und Seafood in der Altstadt. Am nächsten Tag Abschied von der tollen und fröhlichen Crew. Die Flüge gingen dieses Mal alle pünktlich.
Und wir genießen jetzt ein paar ruhige Tage auf Lanzarote. Sightseeing und Ankommen im neuen Leben.
Voraussichtlich gehts nächste Woche weiter nach Gran Canaria.
Hallo liebe Maren, lieber Gorm,
jetzt bin ich doch überrascht, dass ihr schon in Lanzarote seid. Meine Güte. Das ging ja jetzt doch schnell.
„Zwei Nächte waren rau und ungemütlich und erforderte die ganze Konzentration der Steuerleute.“ – der Satz liest sich ja äußerst spannend. Hattest du – liebe Maren – auch mal ein mulmiges Gefühl? Das Vertrauen in Nica scheint ja auf alle Fälle zu steigen. Herrlich zu lesen—„Erste Tat am nächsten Tag – Duschen und das Salz abwaschen. Aber, erst Nica, dann wir.“ Ich fühle das juckende Gefühl auf der Haut von dem ganzen Salzwasser. Ich habe mich jedenfalls über den langen Bericht und über die Fotos gefreut, auch über das Lächseln von Gorm. Liebe Grüße aus Bistensee! Nicole
Liebe Nicole,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, wir fühlen uns sehr wohl und das Gefühl alles richtig gemacht zu haben hat uns voll ergriffen.
Es gab aber auch Wellen, die die Crew super fand und ich zum Abgewöhnen . Meine Seebeine sind am wachsen. Und die Segeltage vor Lanzarote sind sonnig, windig und einfach herrlich.
Sonnige Grüße aus Puerto Calero
Maren