FSC auf Lanzarote?

Nica ist gesattelt und getunt und wir sind auf dem Weg nach Graciosa. Endlich mal was anderes als Hafenleben. Alles funktioniert, ist fesch und will gesegelt werden.

Unser Plan:

2 Tage ankern in der Bucht vor Graciosa

Treffen in Rubicon/Lanzarote Süd – Umrundung Lanzarote beenden

Überführung Rubicon to Las Palmas

Unser Törn von Arrecife nach Graciosa ist mit gutem Wind von 18 Knoten in der Vorhersage geplant. Die schlechte Nachricht ist, das wir gegenan müssen. Naja, manchmal erwischt es jeden Mal. Das es uns dann mit 20 bis 26 Knoten ordentlich Zeit kostet wundert uns nicht, denn auch zuvor hat es schon oft mehr gepustet als angesagt. Es sind die Winde von den Bergen, die uns immer mal wieder umplanen lassen. So machen wir grosse Schläge und Nica schlägt sich tapfer. Maren auch, da die Wellen ihr den Magen umdrehen. Was immer hilft ist Steuern und das tut sie dann auch. Mit Bravour.

Nach ca. 35 Seemeilen haben wir unser Ziel erreicht. Eine kleine nette Bucht. Zu unserer Freude liegen dort nur zwei weitere Boote. Ein Franzose und ein Belgier. In der Nacht kommt ein amerikanisches hinzu.  Schnell ist auf 5 Meter geankert und ein Abendessen zubereitet. Das Wetter ist unbeständig. Große Wolkenfelder fliegen vorbei und ein Regenbogen leuchtet am dunklem Himmel bunt zu uns herüber. Nett. Wir haben eine ruhige Nacht.

Der Anker liegt. Er hat sich hinter einem Stein verhakt. Darum kümmern wir uns dann bei der Abfahrt. Unsere erste Nacht Ankern. Herrlich! Ein schöner Vorgeschmack auf die kommenden Zeiten.

Der nächste Tag beginnt mit Baden und Frühstücken. Kann es etwas Schöneres geben? Wir sind happy. Bis….

Bis ein Ausflugskatamaran um die Ecke kommt. Im nächsten Moment noch zwei weitere. Schluss mit der Ruhe. Gott sei Dank verschwindet das ganze Spektakel am frühen Nachmittag wieder. Aber uns wird wieder bewusst, das wir uns mehr Einsamkeit wünschen. Wir träumen von einsamen Buchten und weißen Sandstränden. Zugegeben, das wird noch einige Seemeilen erfordern. Aber es ist unser Ausblick. Ein Grund mehr weit weg zu segeln.  Anbei ein paar Bilder von unseren Spaßeinheiten.

Nach zwei Nächten und einem erfolgreichem Anker aufholen gehts weiter zu unseren Zwischenstopp in Rubicon. Heute setzen wir unsere Umrundung von Lanzarote fort. Mit angenehmen 15 Knoten Nordwind von hinten laufen wir in Rubicon ein. Schiff fertig machen und ab zu unserem Date.

Wir treffen Barbara und Erhard Grannicky. Sie sind schon seit sie denken können FSC-Mitglieder. Unser Heimatverein in Glücksburg. Gleichzeitig sind sie Stützpunktleiter des TransOcean e.V. Zur Förderung des Hochseesegelns. Beide leben seit über 20 Jahren auf Lanzarote. Nach einem ausgiebigen Karibik-Törn hat sie Lanzarote als neue Heimat nicht losgelassen. So sind sie einfach geblieben und sind dort sesshaft geworden. Die Liebe zum Wasser ist geblieben, so das sie weiter im FSC Mitglied sind und allen Seglern, die Hilfe benötigen, mit Ihrem Wissen auf der Insel unterstützen.

So haben sie uns auch Henning vermittelt. Ebenfalls langjähriger Törnsegler auf verschiedenen Meeren der Welt. Als Ingenieur und Lanzaroteliebhaber lebt er mit seiner Frau Katrin ebenfalls seit etlichen Jahren im warmen Klima der Kanaren. Er ist so nett und passte Nica als wir im Juli auf Heimaturlaub waren. So heißt es an diesem Abend Abschied nehmen und Danke sagen. Danke für Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und die nette Unterstützung von allen Seiten. Wir verleben einen tollen Abend im Restaurant Cubierta im Hafen von Rubicon. Nicht ohne ein Exemplar von der neuesten Ausgabe unserer FSC-Clubzeitung zu erhalten. Klasse, bis hier hin gesegelt und doch noch zu Hause. 

Es ist spät geworden und unser geplanter Törn nach Las Palmas soll früh starten. Was soll ich sagen, wir verschlafen prompt. Statt um 7h den Hafen zu verlassen gehts erst um 8h los. Dann müssen wir eben ein bisschen schneller segeln. Denn wir sollen an die 100 Meilen am heutigen Tage segeln.

Nica hat anscheinend ausgeschlafen und liebt den Wind heute besonders. Gorm gibt ihr den kleinen Gennaker mit 147qm vor die Nase und ab geht die Fahrt. So schnell, das Maren schon wieder steuern will. Ob es der Magen erfordert oder der Spaß am Steuern ist klärt sich nicht vollends. Jedenfalls fliegen wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10,9 Knoten gen Las Palmas. Ihr könnt Euch vorstellen, das wir ein grosses Grinsen im Gesicht haben.

Gut angekommen müssen wir mit der Trägheit der Spanier Bekanntschaft machen. Die Marina-Office ist nicht besetzt. Der Officer, der sein Fahrrad gerade unterstellt als wir anlegen und uns nächsten Tag einen Platz zuweist, teilt uns lediglich mit, das das Office geschlossen sei.

Naja, dafür bekommen wir am nächsten Tag einen angenehmen Platz zugewiesen. Nicht zu weit zu den Duschräumen und kurze Wege zum kleinen Marketplace.

Das passt. Wir ihr sind glücklich und zufrieden und haben den Atlantik gerockt. Kurze Spitze war 18 Knoten. Wow! Das macht Lust auf mehr.

Las Palmas ist ein großer städtisch geführter Hafen. Ab September laufen hier jeden Tag aufs neue Yachten aus ganz Europa ein, die mit der Atlantic Ralley for Cruiser, der ARC den Atlantik überqueren wollen. Es werden bis zu 300 angemeldete Yachten erwartet. In der Woche vorm Start sind etliche Seminare, Parties und letzte Fittings am Boot angesagt. Wie schön, das wir so frühzeitig hier sind. Wir erfreuen uns im Moment noch an einer relativ ruhigen Marina. Wir erkunden die besten Restaurants,bevor es dann am 25.11.2018 für uns losgeht. Es gibt enge Sicherheitsvorschriften. Wir nutzen unsere frühe Ankunft am Schiff alles auf Vordermann zu bringen. Wer Interesse hat kann auf der Seite www.worldcruising.com alles nachlesen.

Unser weiterer Plan ist ein Heimaturlaub vom 16.09. bis zum 27.10.18. Es stehen etliche Termine an. So nehmen wir uns ein letztes Mal Zeit, bevor wir richtig weit davon segeln…..

Sonnige Grüsse senden Euch

Maren& Gorm

4 Kommentare

  1. Hey Maren wieder ein toller Beitrag .Früher in der Schule( Achtung voll retro) nannte man sowas Aufsatz. Ich würde sagen: Eins setzen. Schöne Bilder……Gorm beim baden und tauchen…selten gesehen aber hatte ja einen Grund. Weiter so und fair Winds. Aus den regnerischen Bad Salzuflen grüßt Mucki und ein dickes Ahoi..

    1. Hey Mucki,
      Danke Dir. Uns freut es,wenn die Beiträge gelesen werden.Es bringt auch Spaß die vergangenen Erlebnisse in Schriftform noch einmal festzuhalten. Ich muss zugeben, das ich schon in der Schule die längsten Aufsätze geschrieben habe. Lass es Dir gutgehen. Ein fröhliches Ahoi. Maren und Gorm

  2. Hallo Maren! Ja… tolle Bilder! Und großartiges Segelfeeling vom Fahrtensegeln. Und das mit dem Ausflugskatamaran kenne ich. Man denkt, man ist alleine und schwups stehen annähernd 50 Leute im Sand und nehmen die Nica in der Bucht als Kulisse für ihre Fotos. 😉
    Nun denn… wenn nicht zu viele Segler zum Frühstück direkt neben euch ankern, ist doch alles gut. Bin neidisch. Euch noch ganz viel Spaß.
    Nicole

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