Die Fiji-Inseln sind wirklich ein Traum eines jeden Seglers, Cruisers, Weltenbummlers oder einfach Urlaubers.
Fiji hat für jedes Herz einen warmen Sonnenstrahl. Hier ist Winter, aber dennoch werden wir täglich mit 24 bis 28 Grad verwöhnt.
Von Tonga nach Fiji benötigten wir nicht lange. 280 Seemeilen waren schnell gesegelt. Da das leidige Einklarieren immer viel Zeit in Anspruch nimmt möchte man natürlich möglichst den richtigen Ausgangspunkt haben. Fiji hat eine riesige Inselwelt. Diese hat eine touristische Seite im Westen und Norden der Inselgruppe und eine noch sehr unberührte Inselwelt im Süden. Um hier unkompliziert segeln zu können klarieren wir mit der World-ARC in der LomaLoma-Bay ein, normalerweise kein offizieller port of entry.
Die Zollbeamten werden dafür extra aus dem Norden eingeflogen. Wir sind 28 Segelyachten.Und das lohnt sich, denn die von Neuseeland kommende Flotte von 40 neuseeländischen Booten, soll in den darauffolgenden Tagen ebenfalls eintreffen.
Ansonsten ist man darauf angewiesen, das man in die wenigen anderen Häfen zum Einklarieren fährt. Diese liegen jedoch ungünstig und man müsste ca. 200 Meilen gegen den Wind zurück kreuzen, wenn man wie wir in die südliche Lau-Gruppe will.
Zunächst sind wir nun glücklich einklariert. Es dauert Ewigkeiten, da die Zollbeamten alles sehr genau nehmen. Wir mussten auch immer wieder feststellen, das mit ausschliesslich Männern besetzte Boote schlechtere Karten hatten. Mehrere Boote wurden auf Herz und Nieren geprüft. Es kommen 6 Personen an Bord. Wie immer Zoll,Gesundheitsbehörde und Schädlingsbekämpfer. Der heisse Tip war keine Kekse anzubieten. Das ist wie eine Einladung und die Prozedur dauert um so länger. Auf manchen Booten wurde sogar beobachtet wie Kekse in den Rucksäcken verschwanden. Die Beamten(Frauen und Männer) waren allerdings sehr ernst zu nehmen, denn bei manchen Booten wurde schon arg nachgehakt. Und wehe wenn ein Name auf der Crewliste nicht stimmt, dann läuft man Gefahr abgeführt zu werden.
Die schönste Geschichte haben wir im Nachhinein von einem befreundeten Katamaran gehört. Obwohl sie in der Reihenfolge der hereinkommenden Yachten schon längst dran gewesen wären erhielten sie die Nachricht als letzte vom Zoll besucht zu werden. Das hatte den einfachen Grund, das andere Yachten gesagt haben sollen, wenn ihnen dieses Schiff gefällt, dann sollten sie erstmal zu diesem genannten Katamaran kommen. Sicher sind offizielle Beamte schon gut bezahlte Leute, aber dennoch ergötzen sie ich schon an dem Luxus auf manchen Yachten. Somit war die Crew aufgeregt und die Zollbeamten ließen sich Zeit. Sie waren überall auf dem Schiff und schauten ebenfalls in jede Ecke.Was in Anwesenheit des Eigners auch in ihrem Rechtsbereich liegt. Die Eigner waren nicht minder aufgeregt, denn sie hatten ein paar wenige ,o) Weinflaschen zuviel an Bord und gut versteckt.
Nun nutzten einige dieser Beamten die Gelegenheit sich selbst sitzend auf dem Sofa abzulichten oder die Räumlichkeiten zu fotografieren. Sie waren einfach hin und weg von diesem schwimmenden Haus, wo man Sofa und Fernseher hat.
Der einzige Grund das dieser Katamaran der Letzte in der Reihe war, das die Beamten es sich noch einmal gutgehen lassen wollten. Keiner war auf der Suche nach versteckten Weinflaschen oder Drogen. Am Ende bedankten sich alle für die Bewirtung und einige sollen samt Dienstkleidung zur Abkühlung ins Wasser gesprungen sein. Der arbeitsreiche Tag hatte ein Ende und sie schwammen ans Ufer. Die anderen der Truppe ließ sich wieder vom Boot abholen. Cest la vie!
2 Tage in LomaLoma-Bay reichen aus, denn es gibt wieder genau eine Straße und einen kleinen Tante- Emma Laden. Uns zieht es in die Bay of Islands. Wir hatten uns in Tonga proviantiert und können nun beruhigt starten. Dort erwarten uns einsame Buchten und eine herrliche Landschaft, die zum Schnorcheln und Supboarden einlädt.
In den ersten Tagen wird jeden Tag ein bisschen Abschied gefeiert, denn die halbe Flotte ist mit in der Bay of Islands und viele steigen wie wir hier aus der World ARC 2019 aus. Zusammen erkunden wir die Batman-Cave. Dort schnorchelt man in eine Höhle, um dann wie in einer Kathedrale die herrlichen Lichtspiele in der Felswand zu bewundern. An der Decke hängen kleine Fledermäuse, die sich durch ihre Besucher nicht stören lassen.
Aussen ziehen sich wunderschöne Riffe entlang des Felsens. Ganze Gärten von Korallen warten darauf von uns bestaunt zu werden. Ab und an zieht ein entspannter Riffhai entlang. Ich bin mindestens fünf mal dort gewesen. Selbst die Fahrt mit dem Dingi dorthin ist sensationell schön.
Am Abend geht es dann in eine kleine ruhige Bucht, dort gibt es einen Baum in dem die Fiji-Flughunde am Tage schlafen. Ab ca. 17h erwachen diese grossen schnellen Flieger zum Leben und kommen nach und nach aus ihren Baumhöhlen. Bis dann hunderte über unsere Köpfe ihre Kreise drehen, um dann in jede Himmelsrichtung nach und nach auf ihre nächtliche Jagd zu gehen. Ich habe es nicht in Bildern einfangen können, aber es war spektakulär.
Abends sitzen wir in gemütlichen Runden auf verschiedenen Schiffen zusammen und geniessen die ruhigen Abende. Die Flotte zieht es weiter und wir bleiben. Verlassensgefühle kommen auf, denn schliesslich sind wir 14 Monate wie in einer großen Familie alle von Land zu Land gesegelt.
St.Lucia-Kolumbien-Panama/San blas Islands-Las Perlas Inselgruppe-Galapagos-French Polynesien-Toamotus-Tahiti-BoraBora-Suwarow-Niue-Fiji
Wenige Boote bleiben mit uns zurück, die uns auch in Zukunft immer wieder begegnen werden. Andere segeln bis Australien weiter und sind dort zu Hause und verlassen die World-ARC. Einige andere gehen mit uns nach Neuseeland.Einige sind dort zu Hause, andere werden wie wir dort die Zyklon-Saison verbringen. Nur ungefähr die Hälfte der Flotte wird die ganze Umrundung bis nach St.Lucia antreten. Wie wir einen „Break“ einlegen, so stossen andere Yachten aus den Jahren davor wieder zur World-ARC Gruppe dazu, um zurück in die Karibik zu segeln. Diese sind dann im April 2020 dort wo wir alle gemeinsam gestartet sind. Sie haben dann eine Weltumsegelung hinter sich. Sie haben zweimal den Äquator gekreuzt und ihre eigene Route und Kreis damit wieder geschlossen.
Nach einigen ruhigen Tagen und starken Winden, die wir in den Bay of Islands aussitzen wollen wir eigentlich in die südliche Lau-Group. Dieser Teil von Fiji darf erst seit wenigen Jahren besegelt werden und es soll dort sehr ursprünglich sein. Wir bleiben ganze 10 Tage. Von Sonne bis starke Winde und Regen ist alles dabei. Wir warten zusammen mit SY Cassiopea auf ein passendes Wetterfenster.
Leider erkrankt Gorm und wir müssen unsere Pläne ändern. Gorm hat über 39 Grad Fieber bekommen und wir müssen abklären, was es ist. Einige andere aus der Flotte hatten ebenfalls schon vorher Fieberschübe, die ein bisschen aus dem Nichts kommen. Mit starken Gliederschmerzen und hohem Fieber gehen schnell die Alarmglocken an, denn wir haben hier einfach nicht die ärztliche Versorgung wie in Europa. Wir telefonieren mit dem ärztlichen Dienst in Cuxhaven, die für Berufsschifffahrt und auch für Segler zuständig sind. Diese geben eine deutliche Empfehlung. Das ist der Besuch eines Krankenhauses in Suva. Die gleiche Antwort erhalten wir vom Notdienst unserer Reisekrankenversicherung.
Wir wollen nicht, aber für uns geht es erstmal nach Suva ins dortige private Krankenhaus. Wir müssen abklären, ob es Dengue-Fieber ist. Denn damit ist grosse Vorsicht geboten. Nicht auszudenken, wenn wir in der weit entfernten südlichen Lau-Gruppe unterwegs sind und einer von uns schwer erkrankt. Dengue wird über Mückenstiche übertragen und es gibt ausser Antibiotika keine wirkliche Hilfe dagegen. Die erste Ansteckung verläuft meist glimpflich. Kommt es zu einer zweiten Ansteckung kann es zu starken Blutungen führen. Für uns gibt es jedoch Entwarnung. Es grassiert eine normale Grippe in Fiji und der Arzt ist sicher, das es kein Dengue-Fieber sei. Da Gorm sich mit mir durch einen nächtlichen Segeltörn gekämpft hat und er da schon ordentlich Schmerzmedikamente genommen hatte, war das Fieber im Griff. Und zu unserem Glück ist es auch nicht wieder aufgeflammt. So können wir neue Pläne schmieden.
Aber zunächst eine andere Seite von Fiji. Suva. Die größeren Städte sind schmutzig, es herrscht buntes Treiben und eine bunte Vielfalt von Menschen. Fijis, Inder und viele Chinesen sind in der Bevölkerung zu finden. Es wird immer wieder deutlich, das die Inder und Chinesen die Geschäftswelt hier im Griff haben.
Der Hafen ist ungemütlich und er sieht eher aus wie ein Schiffsfriedhof. Wir werden glaubhaft vor schwimmenden Ratten gewarnt, die von den chinesischen Fischerbooten kommen sollen. Wir machen uns sobald wie möglich vom Acker/aus der Bucht. Lebensmittel aufstocken und ab in die schönen Buchten von Kadavu und seinem spektakulären Great Astralobe-Reef.
Zunächst gehts nach Kadavu und dem Astrolobe-Reef. Es folgen herrliche Tage mit tauchen am Riff, einem Resort, wo man am Abend herrlich essen und kühlen Wein geniessen kann.Alles nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Ich lasse mal die Bilder sprechen.
Schon in Tonga trafen wir einen Clubkameraden aus Flensburg. Dieser ist schon länger mit seinem Katamaran unterwegs. Hier in Kokomo haben wir nun Gelegenheit einen gemütlichen Abend zusammen zu verbringen. Denn wir liegen am selben Ankerplatz. Gunnar segelt zeitweise mit Familie, ist aber auch viel Einhand unterwegs. Er hat unseren vollen Respekt, denn Einhand ist nochmal eine andere Herausforderung. Herzliche Grüsse an dieser Stelle an alle FSC-Mitglieder in Glücksburg.
Es geht weiter. Innerhalb des Astralobe-Reefs segeln wir weiter Richtung Matana. Auch dort herrliches Tauchen, ankern in ruhigen Buchten und ein langsames Leben.
Zum Tauchen am Manta-Reef gehörte auch ein Lunch bei den Locals. Die Hunde waren glaube ich hungriger als wir. Nicht nur einmal sind wir so gut bewirtet worden. Man kommt kulinarisch an seine Schmerzgrenzen, aber man gewöhnt sich auch ein bisschen daran. Die Fijis sind sehr, sehr freundliche Menschen. Überall wird einem ein fröhliches und ehrliches BULA! zugerufen.
In der Matana- Bay bleiben wir ein paar Tage. Schnorcheln und feiern ein Wiedersehen mit Raid. Ein Familienboot aus der World-ARC-Flotte. Wir werden ein paar Tage zusammen segeln und schmieden neue Pläne. Wo sind die günstigsten Winde und wo könnte es schön sein.
So das war der erste Teil von Fiji- Erlebniswochen. Die Tage ziehen schnell vorbei. Demnächst mehr aus der Südsee. Denn wir verweilen noch ein bisschen….