Die Zeit verrennt wie im Fluge. Nun sind wir schon 16 Tage auf Lanzarote und hüpfen von Hafen zu Hafen. Marina Lanzarote, Marina Rubicon und Marina Calero gehören zu unseren Übernachtungshäfen. Zwischen herrlichen Segeltagen und Sightseeing-Touren an Land haben wir in den Häfen gute Bedingungen vorgefunden. So müssen wir, für die ein oder andere Hafeneinfahrt, unseren Schwenkkiel von 3,75m auf 1,80m hochfahren. Wieder eine gute Entscheidung, die auch prima funktioniert.
Ein Segeltörn nach Fuerteventura fiel aus mangels passender Häfen. Der Hafen Gran Tarajal im Norden von Fuerteventura ist wegen Sturmschäden geschlossen. Ankerbuchten sind rar und nicht immer geeignet, da wir viel Wind, Fallwinde und Strömungen zu bedenken haben.
Schöne Segelerlebnisse bereichern uns mit kleinen Abenteuern und die Hafentage sind gefüllt mit Reparaturen, Sightseeing und Faulenzen.Temperaturen von 19 bis 24 grad sind bei leichtem Wind im Hafen sehr gut auszuhalten.
Zu den Reparaturen gehörte leider auch ein Riss im Großsegel, welches wir uns am letzten Tag der Überführung von Guernsey nach Lanzarote
eingefangen haben. Man will es nicht glauben, aber die Patches waren an den Salingen zu kurz .
NorthSails ist hilfsbereit. Zwei Telefonate und NS hat auf deren Kosten in Marina Rubicon bei einem Stützpunkt das Main reparieren lassen.
Mist, das es passiert ist, aber: “ Think positiv!“ in der Nähe einer NorthSails
Segelwerkstatt ist das zu verkraften. Ansonsten hätten wir auch nicht den netten und hilfsbereiten Manuél, den NorthSail-Segelmacher, kennengelernt, der uns das Segel mit an-/ abgebaut und repariert hat. Sehr kompetent und freundlich. Wie viele Spanier, die uns begegnen. Leider ist
davon der Service in den Bodegas oft ausgenommen.
Lieber gleich am Anfang als später auf dem Atlantik. Wir optimieren uns also rechtzeitig.
Von den kleinen To Do`s gibt es viele:
– den Watermaker zum Freund machen. Jetzt läuft er verlässlich
– für die heißen Hafentage an Bord die Sonnensegel auspacken und anpassen
– die Energieversorgung an Bord sichern und richtig damit haushalten
– Wäsche waschen in den Marinas (weil wir ja schon so lange von zu Hause weg sind ein ganz neues Lebensgefühl….machen wir im Urlaub nicht!) ;o)
– die ein oder anderen fehlenden Teile beim Boats-Chandler einkaufen
– die Kommunikation an Bord mit der Außenwelt zum Laufen bringen
(SSB, Yellobrick, WiFi-Verstärkerantenne)
– usw. usw.
An dieser Stelle können wir berichten, dass NICA viel positives Feedback bekommt. Sie fällt mit ihrer grünen Farbe und dem rasanten Design doch sehr auf.
Wir werden oft angesprochen und bekommen von vorbei fahrenden Fischern, Motorbootfahrern und Seglern einen „Daumen hoch“.
Ich dachte immer, dass Hunde helfen schnell Kontakt zu finden. Wir können Euch versichern. Grüne Boote tun es auch. :o)
Sightseeing. Drei Tage haben wir uns ein Mietauto genommen. Der Norden und der Süden der Insel unterscheiden sich erheblich und wir waren mehrfach erstaunt, was mit Tourismus alles auf die Beine gestellt werden kann.
Die erste Tour führt uns auf die Nordseite der Insel. Eine karge Lava- und Gesteinswelt tut sich dort auf. Die Touristenburgen an den Küsten und das Inland unterscheiden sich stark voneinander.
Schon morgens haben wir Kamele/Dromedare bestaunt, die Touristen
durch die karge Vulkanlandschaft schaukeln. Puuh….
El Golfo und der grüne See samt Sonnenuntergang muss man gesehen haben.
Nach der Haupteinnahmequelle Tourismus sind die Salzfelder und die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe eine weitere Möglichkeit seine Familie zu ernähren.
Teilweise mit Erfolg. Vielerorts findet man verdorrte Felder, von Landwirten, die aufgegeben haben.
Angebaut werden Weinreben, Aloe Vera und Kakteen.
Es gibt hoch ausgezeichnete Weine auf Lanzarote. Wir durften einige probieren. Er schmeckt mineralisch und gibt dem Wein den Geschmack des Bodens mit. Die Weinstöcke sind mit Steinmauern vor dem Wind geschützt
und sollen die eingelagerte Nachtfeuchte an die Weinreben abgeben.
Wasser wird auf Lanzarote aufwendig aus Salzwasser gewonnen, sodass oft
darauf hingewiesen wird sorgfältig damit umzugehen. Gefühlt ist bei der
Menge an Tourismus, das wohl weniger der Fall. Auch in den Marinas
werden täglich die Boote vom Salzwasser abgespritzt. Und das tut auch Not,
denn auch NICA nimmt immer reichlich davon an.
Was wir ebenfalls vom Nordatlantik mit in den Hafen genommen war ein
Gummi-Einhorn mit Glitter in den Flügeln, welches uns mitten auf dem
Meer in die Arme purzelte.
So haben wir gleich ein Mann-über-Bord-
Manöver geübt. Erfolgreich, wie man sehen kann und eine lustige
Abwechslung.
Nächsten Tag wechselte Einhörnchen die Besitzerin. Die kleine australische
Gaya auf dem Nachbarschiff freute sich sehr über das Einhorn.
Ich hatte Gorm versprochen mal 3 Jahre kein Pferd im Stall zu haben. :o)
Unsere Tagestour durch den Süden führt uns in die Berge und in die
vielfältige und anscheinend fruchtbarere Landschaft von Lanzarote. Berge,
kleine begrünte Felder und beeindruckende Aussichten auf das Meer.
Unter anderem hat der Künstler César Manrique über Jahrzehnte mehrere
große Projekte begleitet. Er lebte und arbeitete auf Lanzarote und verstarb
in den 90ern bei einem Verkehrsunfall. Er hat beeindruckende Orte
geschaffen, die er in seinem Sinne künstlerisch gestaltet hat, hinterlassen.
Eine der interessantesten für uns ist die Casa de los Volcanoes.
Weitere
sind der Kakteengarten, Aussichtsplattformen, Museen und sein
Privathaus(jetzt Stiftung) in dem alles unverändert das Leben des César
Manriques zeigt.
Der Tag endete mit einer Fahrt durch die Wolken. Eine skurrile
Berglandschaft und enge Straßen führten uns noch höher in die
wolkenbehangenen Berge hinauf. Im Tal scheint die Sonne und oben in den engen Straßen mussten wir Licht anmachen. Der Scheibenwischer wischte
die Nebeltropfen von der Scheibe.(wider Erwarten, da Mietauto!)Eine völlig
andere Welt auf dieser Seite der Insel.
Um dann abends in die sonnenverwöhnten Küstenlandschaften zurück zu
kehren.
Habe ich schon erwähnt, das Gorm mich oft zum Essen in eines der
zahlreichen Restaurants entführt. Das Kochen an Bord klappt schon prima,
aber das gemütliche Sitzen in den kleinen Tabernas und Bodegas ist
herrlich, um sich vom Segeln und neuen Eindrücken zu erholen.
Unsere Segeltörns sind jedes Mal anders und interessant. Wir sind
inzwischen schon ein eingespieltes Team und die Hafenmanöver mit viel
Drift am Anleger klappen prima.
Ein schöner Segeltag führt uns bei besten Windverhältnissen von 15-20
Knoten an die Küste von Fuerteventura. Wir sind zwischen ihr und der
kleinen Isla de Lobos durchgesegelt. Leider verschwand später wie auf
Knopfdruck der Wind und wir dümpelten mitten auf dem Nordatlantik vor
uns hin. Bevor wir den Motor anwarfen haben wir erst einmal ein
erfrischendes Bad genommen. Unser erstes im freien Meer auf dieser Tour!
Freiheit, die uns ruft. Herrlich und gleich eine Gelegenheit NICA ein wenig
mit der Bürste zu reinigen. Nun ist der hässliche grüne Bewuchs am Heck
auch Geschichte.
Zurück im Hafen von Arrecife, welcher zwar günstig, aber sehr modern und
kühl ist, haben wir ein zweites Mal angelegt, um zwei weitere Hafentage
dort zu verweilen. Arrecife war ja unser Ankunftshafen.
Weiter ging es am Montag nach Puerto Calero. Nicht weit entfernt und für
uns ein Grund erst einmal weit raus zu segeln. Wir wollen den
Wassermacher entlüften und die Wassertanks neu füllen.
Von dieser Tour müssen wir Euch auch berichten, denn uns begegnet eine
riesen Gruppe von kleinen Walen. Mehr als 20 Tiere tummeln sich vor uns
und sind ein tolles Erlebnis. Die zweite Begegnung an diesem Tag sind 4
große Meeresschildkröten, die, wenn sie an der Wasseroberfläche vorbei
schwimmen, immer aussehen, als wenn sie einem zuwinken wollen. (Siehe Video)
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Also, ihr seht, wir sind losgefahren um etwas zu erleben und wir genießen
die Abwechslung. Manchmal müssen wir uns von soviel neuen Eindrücken
erholen und wir faulenzen im Hafen. Oder ich faulenze und Gorm fuchst
sich noch tiefer in die Technik ein. Ich bin dann eher der oberflächliche Typ, dafür aber ein guter Zuhörer, was man noch optimieren kann. :o)
In diesem Sinne bereiten wir uns nun auf unseren Aufenthalt im Juli in
Deutschland vor. Am 3.7. soll es losgehen.
Wir freuen uns natürlich auf unseren kleinen Wuffi Skip. Seine Pflegefamilie
fährt 3 Wochen in den wohlverdienten Jahresurlaub. Unsere liebe Carmen
hütet Haus und Hund. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Dich
Carmen und an Deine Familie, das wir diese Reise beruhigt antreten können
und Du zu Hause alles managed.
Und natürlich freuen wir uns auch viele Freunde zu treffen und noch ein
paar Dinge erledigen zu können, die wir vorher einfach nicht mehr geschafft haben.
Sonnige Grüße Maren&Gorm
Hallo liebe weltumsegelnde Nachbarn,
willkommen zu einem Zwischenstop in Bünsdorf! Das Wetter hier ist momentan ideal dafür. Ihre atlantischen Erlebnisse wecken in uns angenehme Erinnerungen.
Herzliche Grüße von Maria und Uwe
Liebe Maria, lieber Uwe,
es bringt soviel Spaß. Und es ist so schön ein Zuhause am Wittensee zu haben.
Wir sind sehr dankbar für diese Erfahrungen.
See you soom at home.
Herzliche Grüße
Maren und Gorm