Vorher besuchten wir am 18.März das Losseglertreffen des Verein TransOcean e.V.. Ein Verein, der sich dem Hochseesegeln verschrieben hat und allen Seglern, die mal über den Ostseerand hinausschauen wollen, gute Tipps mit auf den Weg gibt. Auf dem Bild seht ihr alle Lossegler des Vereins, die sich in diesem Jahr auf den Weg machen. Gorm hat im Winter einige Mikro-Seminare mit seinem Wissen unterstützt und wir konnten von den Erfahrungen anderer profitieren. Eine tolle Gemeinschaft, die von vielen ehrenamtlichen Mitgliedern betreut und gelebt wird. Wer Interesse hat kann sich auf der Webseite informieren. www.trans.ocean.org
Am 5.April 2023 ist es endlich soweit. Nica wird von der Werft nach Helgoland überführt, wo wir die Crew und „unsere Nica“ in Empfang nehmen. Und die ganze Werft steht Spalier. Vielen Dank an alle Bootsbauer und an die Knierim Werft. Ein bewegender Moment!
Wir selbst sind rüber geflogen. Das geht wunderbar von Büsum aus. Man landet auf der vorgelagerten Düne und setzt mit der Fähre rüber zur Insel.
Leider mussten wir am 4.April unserem lieben Freund Waldemar die letzte Ehre erweisen. Wir sind traurig und die Beerdigung in Eckernförde ist von Trauer und Abschied geprägt. Die Flasche Champagner zur Taufe, von Daggi und Waldi geschenkt, sollte wie auch schon 2018 zur Übernahme und als Symbol für allzeit Gute Fahrt von uns zur Übergabe vom Katamaran ausgetrunken werden. Nun wünschen wir auch Dir lieber Waldi allzeit Gute Fahrt. Cheers und fair well! Die Flasche Schampus ist getrunken. Wir starten unsere neue Segelreise auf Helgoland. Und mit uns segeln ganz viele gute Wünsche von Freunden und Bekannten. Vielen lieben Dank dafür!
„Nica“ läuft am 5.4.23 abends um 20h in den Helgoländer Hafen ein. Unsere Freude ist groß und schnell gehts in ein Gasthaus, um noch ein wenig die hiesige Küche zu geniessen. Bootsbauer sind keine Fischliebhaber ;o), aber es findet sich auch ein leckeres Steak zum Abendmahl. Gorm und ich sind ja immer für Fisch zu begeistern.Leider waren die legendären Knieper (das Zangenfleisch der großen Taschenkrebse) nicht auf der Speisekarte. Dafür gab es andere Leckereien. Gestärkt gingen wir mit dem Schampus und einem Schluck aus der Rumbuddel ins Bett. Am nächsten Tag wollen wir alle gemeinsam weiter segeln.
Mit dieser Flasche Schampus ist die Übernahme der „NiCA“ auf Helgoland vollzogen(5.4.). Am 6.April 2023 wurde es amtlich. NiCA wird jetzt vom Schiffseigner geführt und ist von der Werft übergeben. Das ist alles mit viel Emotion verbunden. Und am selbigen Tag gehts gleich weiter Richtung England.
Lange haben wir auf den Tag der Abfahrt gewartet. Viele kleine und große Dinge haben uns abgehalten loszukommen. Zu allerletzt war es die langersehnte Schiebetür. Jeder hat inzwischen davon gehört. Sie wollte und wollte nicht kommen und hatte durch Lackschäden noch eine weitere Verzögerung. So machte es keinen Sinn mehr am alten Plan festzuhalten und an der ARC 2022 auf den Kanaren Richtung Karibik teilzunehmen.
Tata, hier ist sie…..! Schick,oder? Sie funktioniert wie geschmiert und tut ihren Dienst.So soll es sein.
Ein neuer Zeitplan musste her. Gorm hat diesen im letzten Bericht ausführlich dargestellt. Wer Gorm kennt, der weiß das er gerne Pläne macht. Was wir inzwischen gelernt haben, ist flexibel zu sein. Ein Plan ist aber auch dafür da Regatten zu planen und Freunde einzuladen. Die Regatten müssen geplant werden, Flüge für Crew gebucht und Urlaube eingereicht werden. Wenn etwas dazwischen kommt dann planen wir eben um.
Und so geht unsere erste Reise nach England. Europäisches Ausland. Nicht-EU-Land und Land der Tiden, Regatten und des Saison krönenden Fastnets. Die neuen Pläne sind vielversprechend. Gorm segelt mit Crew, bestehend aus Bootsbauern der Knierim-Werft, ein paar ausgesuchte Regatten. Ende Juli ist dann die Teilnahme am Fastet geplant. https://www.rolexfastnetrace.com
Ich plane u.a. unseren Skip und den VW-Bus nach England nachzuholen. Dann kann ich, während Gorm Regatten segelt, mit Skip durch Cornwall wandern. Da freue ich mich schon sehr drauf.
Unsere Basis ist die Berthon Marina in Lymington. Günstig am Solent gelegen können wir von hier aus, in jede Richtung, Englands Küsten erkunden. Auch die Kanalinseln wollen wir wieder besuchen.
Hier ein paar Bilder von unserer Abfahrt von Helgoland. Helgoland ist die Insel auf der meine Mutter geboren ist. Ich habe viele Kindheitserinnerungen an die Insel. Wir haben jedes Jahr Verwandtschaft dort besucht. Dann saß ich als Kind am Falm und habe Muscheln und Donnerkeile an Touristen verkauft. Früh ging es mit dem ersten Boot rüber zur Düne und wir Kinder der Insel, suchten unsere kleinen Schätze, die wir am Nachmittag verkaufen wollten. Ich erinnere mich an die Ruhe, die abends auf der Insel eintrat, wenn alle Schiffe mit Ihren Besuchern die Insel verliessen. Das ist heute immer noch so.
Der Cousin meiner Mutter,Onkel Magnus, kam dann vom Hafen hoch. Die Arbeit war beendet und es gab um 17h erstmal einen Rum-Grog. Das war ganz normal, lächel. Dann wurde uns Kindern aus den Kriegszeiten erzählt und wie traurig alle Helgoländer waren, das sie „Ihre“ Insel nach dem Krieg verlassen mussten. Mein Ur-Opa hatte das Seemannsheim um die Jahrhundertwende geleitet und auf den alten Bildern, die in der Familie reichlich vorhanden sind, wurde von den Häusern, den Menschen und von deren Schicksalen erzählt.
So könnt ihr Euch vorstellen, das es für mich was besonderes hat auf Helgoland unsere neue große Reise in die weite Welt zu starten. Und an diesem Abend warteten wir auf „unsere“ Nica und zogen am kommenden Tag hinaus aufs Meer.
In Lymington kamen wir wie geplant am Ostersamstag an. Von der Überfahrt erzählen wir im nächsten Bericht. Denn so eine Seefahrt, die ist lustig und immer mit Abenteuern belegt. Sonst würde es ja langweilig werden.
Lieber Herr Gondesen,
vielen Dank für Ihre spannende Segel-Berichterstattung, woüber ich mich immer sehr freue.
Ich wünsche Ihnen beiden allzeit gute Fahrt auf Ihrer NICA und schnelles Segeln beim Fastnetrace!
Viele Grüße
Philipp Tietjen
Super! Es geht halt nicht immer so. wie geplant ä. Meine derzeitige Solaris 55 ist auch wieder viel zu spät. Die Baltic 67 custom hab ich auch als Eigner Vertreter und Skipper 2 äMonate zu spät erst übernehmen können und zu spät von Finnland los segeln können und musste bei Knierim noch 2 Wochen Boxen Stop einlegen bevor ich von Kiel nach Palma bin – dann leider ohne den portugiesischen Nord und musste viel Motoren. So ist day Halt mit der Lieferjettenpriblematik und all den Wirren in dieser komischen Zeit.
Euch Mast – und Schotbruch, immer eine Habdbreit Wasser unterm Kiel und
Always fair winds and following seas!